Trauer und Trauen?

„Würdet ihr auch die Rede zur Beerdigung unseres lieben verstorbenen Opas  (oder unserer unvergessenen Oma) halten?“

Diese oder ähnliche Fragen hören und lesen wir öfter von unseren Brautpaaren. Zusammen sind wir mit ihnen eine Zeitlang ganz nah beieinander geschritten, haben zusammen gelacht, geplant und gesprochen. In vielen Momenten getröstet und oftmals auch Mut zugeredet. Wir sind uns ein stückweit nahe gekommen und haben uns gegenseitig vertraut gemacht. Dies sind sicherlich alles Argumente, die für eine Rede für die von euch Gegangenen sprechen. Ihr habt Vertrauen zu uns und ihr möchtet ungern „Fremde“ die Trauerrede halten lassen. Das alles können wir gut verstehen und fühlen uns wirklich sehr geehrt, wenn ihr bei der Frage, wer diese Aufgabe übernehmen könnte, gleich an uns denkt. Es ehrt und rührt uns zugleich.

Doch da sind wir dann auch schon bei der eigentlichen Beantwortung eurer Anfragen:

Ja, wir würden euch unterstützen und eine Trauerrede halten – doch wir können es nicht.

Lange haben wir überlegt, wie wir es in für euch nachvollziehbare Worte legen können. In Worte, die euch berühren und nicht verletzen, die ihr verstehen und nachfühlen könnt.

Eine Trauerrede ist – wie unsere Traurede auch – ein sehr, sehr persönliches Ereignis. Allerdings ein Ereignis, welches von Trauer, Herzensschwere und großer Kraftanstrengung begleitet wird.

Wir sind Herzensmenschen! Und wir lieben jede einzelne Rede, die wir für und über euch halten dürfen. Doch eine Trauerrede muss Trost spenden, Trost und Zuversicht. Dies alles gebündelt können wir kaum aushalten, denn wir tragen jede Rede im Herzen, im Kopf und sogar im Bauch.

Hochzeiten auf der einen Seite, Trauerreden auf der anderen? Für uns unvorstellbar. Wir bewundern jeden, der Abschiede in sanfte und treffende Worte verfassen kann, der damit umgehen kann, wenn Menschen eben nicht nur fröhlich, sondern auch tieftraurig sind.

Wir für uns haben entschieden, dass wir euch an einem Tag begleiten möchten, den ihr mit Freude und Frohsinn verbindet.

Nein, wir möchten uns nicht die Rosinen herauspicken, sondern wir möchten Teil eures Lebens sein. Doch wir können zurzeit nur den einen Teil abdecken. Den der Zweisamkeit, nicht der Einsamkeit, des Frohsinns und der Zukunft und nicht der Trauer und Erinnerung.

Beides zugleich würden wir Herzensmenschen nicht vereinbaren können. Zu tief stecken wir in jeder einzelnen Geschichte. Der Kopf ist voll mit euren Anekdoten und Ereignissen. Wir können es nicht auseinanderhalten und diese Achterbahnfahrt erleben.

Könnt ihr das verstehen? Wir hoffen es sehr und danken euch noch einmal ganz, ganz herzlich für eure lieben Anfragen! Bitte verzeiht uns, doch wir glauben, dass wir mit dieser Trennung ein Stück weit ehrlicher sind, als wenn wir diese Aufgabe übernehmen würden, nur um ein Geschäftsfeld abzudecken, was noch ganz frisch auf dem Markt ist.

Natürlich wissen wir nicht, was die Zukunft bringt. Vielleicht sind wir mit der Trauermaterie einfach noch nicht vertraut genug, vielleicht macht uns einfach nur Angst, ein Thema anzugehen, was vielen von uns eine gewisse Furcht einflößt. Vielleicht werden wir später dieses Thema von einer ganz anderen Sichtweise aus betrachten, doch zurzeit bitten wir euch noch um Geduld und Verständnis und danken euch allen für euer  bisheriges Vertrauen.
Eure Traumacher

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